Triggerpunkt-Therapie in Basel
Bei Muskelschmerzen
Triggerpunkte sind sehr oft für Muskelschmerzen verantwortlich. Die Triggerpunkt-Therapie ist eine manuelle Behandlungstechnik, welche von geschulten Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten durchgeführt wird. Ziel ist es die schmerzhaften Triggerpunkte in der Muskulatur zu beheben. Diese Therapieform ist von den Krankenkassen (Grundversicherung KVG) und Unfallversicherungen (UVG) anerkannt. Wie entstehen Triggerpunkte?
Was sind Triggerpunkte?
Typische Merkmale von Triggerpunkten:
- Sie liegen in einem Hartspannstrang (Verspannte Stelle) eines Muskels.
- Sie reagieren mit starken Schmerzen auf Druck (druckdolent).
- Bei Druck auf den Triggerpunkt werden die der Patientin bzw. dem Patienten bekannten Schmerzen bzw. Symptome ausgelöst bzw. provoziert
Bild: Triggerpunkte (x) in den mm.scaleni und ihre Schmerz-Ausstrahlungsgebiete (referred pain) in rot dargestellt
Symptome
Es gibt sehr viele unterschiedliche Symptome, welche durch myofasziale Triggerpunkte ausgelöst werden können. Die häufigsten sind Schmerzen, welche lokal auftreten oder in ein anderes Körpergebiet ausstrahlen (referred pain). Durch die Verkürzung des Muskels, welcher von Triggerpunkten befallen ist, kann es zu Bewegungseinschränkungen kommen. Die befallenen Muskeln sind in ihrer Funktion beeinträchtigt, wodurch es zu einem Kraftverlust (Schwäche) und damit einhergehender Instabilität von Gelenken kommen kann. Auch die Koordination und das Gleichgewicht können betroffen sein. Häufig kommt es auch zu Sensibilitätsstörungen wie z.B. Taubheitsgefühlen, Kribbeln, Elektrisieren, etc.
Bild: Triggerpunkte (X) im musculus temporalis und ihre Schmerz-Ausstrahlungsgebiete rot dargestellt (=referred pain)
Wie entstehen diese schmerzhaften Punkte?
Myofasziale Triggerpunkte können auf unterschiedliche Arten entstehen:
- Durch eine chronische Überbelastung bzw. Überbeanspruchung der Muskulatur. Diese erfolgen zum Beispiel bei Fehlhaltungen beim Sitzen, am Arbeitsplatz oder bei anderen körperlichen Aktivitäten.
- Durch eine akute Überbelastung der Muskulatur, wie beispielsweise beim Sport.
- Durch Traumas
- Durch Überdehnung der Muskulatur
- Durch Schonhaltungen bedingt durch andere vorhandenen Schmerzen oder nach Operationen
- Durch Stress und psychische Einflüsse
Durch all diese Einflüsse auf die Muskulatur kann es zu einer übermässigen Zusammenziehung der einzelnen Muskelfasern kommen. Dadurch kommt es zu einer Einengung bzw. Abklemmung der kleinsten Blutgefässe, welche den Muskel durchziehen und mit Blut und somit auch mit Sauerstoff versorgen. So kommt es zu einer Beeinträchtigung der Durchblutung des betroffenen Muskelareals und zu einer Minderversorgung mit Sauerstoff. Diesen braucht der Muskel aber dringend, um optimal funktionieren zu können. Bei einem Mangel an Sauerstoff kommt es im Muskel zur Produktion von bestimmten Substanzen, welche schlussendlich für die Auslösung von Schmerzen verantwortlich sind.
Bilden sich in einem Muskel Triggerpunkte, dann kann dieser seine Funktion nicht mehr wie gewohnt ausführen. Dann kommt es dazu, dass andere, umliegende Muskeln versuchen ihn kompensatorisch zu unterstützen und ein Teil seiner Funktionen zu übernehmen. Da diese Muskeln aber nicht gemacht sind für diese „neue“ und ungewohnte Arbeit, können diese sehr schnell selbst überlastet werden und es kommt erneut zur Bildung von Triggerpunkten. Auf diese Art können sich Triggerpunkte über den ganzen Körper ausdehnen. Man spricht in diesem Falle von einem Myofaszialen Schmerzsyndrom.
Behandlung der Triggerpunkte
Myofasziale Triggerpunkte werden mit manuellen Techniken behandelt. Hauptbestandteil der Triggerpunkt-Therapie ist der ischämische Druck auf den Muskel. Das heisst der Triggerpunkt wird durch Palpation (Ertasten) lokalisiert und anschlissend einem konstanten Druck ausgesetzt. Dieser kann mit den Fingern, den Ellbogen oder mit Hilfsmitteln (Triggerpunkt-Hölzli, etc.) ausgeübt werden. Neben der ischämischen Kompression, kommen auch Querfriktionen, Dehnungen und Faszientechniken zum Einsatz.
Ziel der Behandlung ist es, die Spannung in der Muskulatur zu senken und die Durchblutung der Muskulatur bzw. in den Triggerpunkten wieder zu optimieren. Dadurch kommt es schlussendlich auch zu einer Behebung der Schmerzen.
Weitere Massnahmen
Neben der eigentlichen Triggerpunkt-Therapie ist es von grosser Wichtigkeit, die möglichen Ursachen für die Bildung der Triggerpunkte zu finden und zu beseitigen bzw. zu optimieren. So kann man verhindern, dass die Triggerpunkte nach erfolgreicher Triggerpunkt-Behandlung wieder zurückkehren.
Dazu einige Beispiele:
- Kräftigung der Muskulatur zur Verbesserung der Haltung bzw. der Leistungsfähigkeit
- Schulung der Wahrnehmung zur Verbesserung der Haltung
- Optimierung des Arbeitsplatzes um Belastungen zu reduzieren
- Koordinationstraining
- Ausdauertraining
- MTT (Medizinische Trainings-Therapie)
Was können Sie tun?
Wir empfehlen Ihnen die betroffenen Muskeln regelmässig 2-3 mal pro Tag während mindestens 30 Sekunden zu dehnen. Die geeigneten Dehnübungen dazu werden wir ihnen instruieren. Genauso wichtig ist das regelmässige Bewegen bzw. Kräftigen der Muskulatur. Auch dazu werden wir Ihnen ausgewählte Kräftigungsübungen zeigen, welche sie zu Hause ohne Hilfsmittel ausführen können. Auch Sport und körperliche Betätigungen wie Wandern oder Spazieren wirken sich sehr positiv und unterstützend aus. Grundsätzlich gilt: niemals in den Schmerz trainieren. Sobald eine Aktivität Schmerzen auslöst, sollte diese unterbrochen werden! Auch Massage kann prophylaktische Wirkung haben.
Prognose
MTT nach Abschluss der Behandlung
Weitere Infos
Links:
- Schweizer Physiotherapie Verband (physioswiss)
- Wikipedia – Triggerpunkttherapie
- Interessengemeinschaft für Myofasciale Triggerpunkt-Therapie (IMTT)
- Medizinischen Gesellschaft für Myofasziale Schmerzen (MGMS)
- Schweizerische Gesellschaft für Physikalische Medizin und Rehabilitation
- David G Simons Academy – manuelle Triggerpunkt-Therapie
- Internationale Gesellschaft für Schmerz- und Triggerpunktmedizin e.V. (IGMT)
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