Meningitis (Hirnhautentzündung)

Meningitis (Hirnhautentzündung): Ursachen, Symptome, Diagnose, Behandlung und Prävention

Meningitis (Hirnhautentzündung) ist eine Entzündung der Hirnhäute und des Rückenmarks, die durch eine Infektion mit Bakterien, Viren oder anderen Erregern verursacht wird. Die Krankheit kann schwerwiegend sein und zu schweren Schäden des Nervensystems, Schlaganfällen, Krampfanfällen und in einigen Fällen sogar zum Tod führen. Bei einer Meningitis handelt es sich um einen medizinischen Notfall.
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Meningitis (Hirnhautentzündung)

Schnellinfo

Behandlung: Konservativ, Medikamente
Ärztin/Arzt: Hausärztin/Hausarzt; Notärztin/Notarzt
Physiotherapie: anschliessend an Akutphase möglich
Notfall: ja

Was ist Meningitis?

Meningitis ist eine Entzündung der Hirnhäute und des Rückenmarks, die durch Bakterien, Viren oder andere Erreger verursacht wird. Diese Erkrankung kann in jeder Altersgruppe auftreten, tritt jedoch häufiger bei Kindern unter fünf Jahren auf. Meningitis kann sehr schwerwiegend sein und zu dauerhaften Schäden des Nervensystems führen.

Ursachen von Meningitis

Meningitis wird in den meisten Fällen durch eine Infektion mit Bakterien oder Viren verursacht. 

Die häufigsten Bakterien, die Meningitis verursachen, sind Streptococcus pneumoniae, Neisseria meningitidis und Haemophilus influenzae. Andere Bakterien wie Listeria monocytogenes und Escherichia coli können auch Meningitis verursachen. 

Viren, die Meningitis verursachen können, sind in der Regel Herpes-Simplex-Virus, Varicella-Zoster-Virus, Mumps-Virus und Enterovirus.

Meningitis durch Zeckenbiss?

Die FSME, eine Abkürzung für die Frühsommer-Meningoenzephalitis, ist eine Erkrankung, bei der es zu einer Entzündung der Hirnhäute (Meningitis) sowie des Gehirns (Enzephalitis) kommt. Verursacht wird diese Infektion durch ein Virus, welches hauptsächlich durch den Stich einer Schildzecke (Ixodes ricinus, auch bekannt als Gemeiner Holzbock) übertragen wird. Das Virus befindet sich im Speichel der infizierten Zecken.

>>Mehr Infos zum Thema Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) auf der Seite des BAG.
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Meningitis ausgelöst durch Zeckenbiss

Symptome von Meningitis

Die Symptome von Meningitis können von Person zu Person variieren und hängen oft von der Ursache der Infektion ab. Die häufigsten Symptome von Meningitis :
Fieber
Kopfschmerzen
Übelkeit und Erbrechen
Nackenschmerzen, Nackensteifigkeit
Lichtempfindlichkeit
Verwirrtheit
Krampfanfälle
Bei Säuglingen können die Symptome unspezifisch sein und umfassen Fieber, Übererregbarkeit oder Lethargie, Erbrechen, schlechte Trinkfreudigkeit und Anfälle.

Diagnose von Meningitis

Die Diagnose von Meningitis erfordert in der Regel eine gründliche körperliche Untersuchung und verschiedene diagnostische Tests. Zu den häufigsten diagnostischen Tests gehören eine Blutuntersuchung, eine Lumbalpunktion (eine Untersuchung, bei der eine Nadel in den Rückenmarkskanal eingeführt wird, um eine Probe von Flüssigkeit zu entnehmen), eine CT- oder MRT-Untersuchung des Gehirns und eine Bakterienkultur der Flüssigkeit, die bei der Lumbalpunktion entnommen wurde.
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Diagnose: Meningitis

Behandlung von Meningitis

Die Behandlung von Meningitis hängt von der Ursache der Infektion ab. Bakterielle Meningitis erfordert normalerweise eine sofortige Behandlung mit Antibiotika, während virale Meningitis in der Regel mit Bettruhe und einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr behandelt wird.

In schweren Fällen von Meningitis kann eine Behandlung auf der Intensivstation notwendig sein, um lebenswichtige Funktionen zu unterstützen und Komplikationen zu behandeln. Die Behandlung kann auch eine symptomatische Therapie umfassen, um Schmerzen, Fieber und andere Symptome zu lindern.

Physiotherapie bei Meningitis / Hirnhautentzündung

Welche Rolle spielt die Physiotherapie bei einer Meningitis? Nach der akuten Krankheitsphase kann Physiotherapie den Betroffenen helfen, die Beschwerden zu lindern und sie dabei unterstützen mit den Folgen bzw. Langzeitfolgen der Erkrankung zurechtzukommen.

Nach einer Meningitis kann es zu körperlichen Einschränkungen kommen, die die Beweglichkeit und Kraft beeinträchtigen. In einigen Fällen kann es auch zu neurologischen Komplikationen kommen, wie z.B. Lähmungen, Muskelsteifheit oder Krämpfen. Physiotherapie kann helfen die Mobilität und Funktionalität zu erhalten oder wiederherzustellen.

Ziele der Physiotherapie können sein:
Verbesserung der Beweglichkeit bzw. der Mobilität
Verbesserung der Muskelfunktion
Kräftigung der Muskulatur
Verbesserung der Stabilität
Verbesserung von Koordination und Gleichgewicht
Instruktion eines Heimprogrammes
Schmerzlinderung (Massage, Triggerpunkt-Therapie, uvm.)

Prävention von Meningitis

Die Prävention von Meningitis umfasst die Impfung und die Vermeidung von Faktoren, die das Risiko einer Infektion erhöhen. Es gibt Impfstoffe gegen einige der häufigsten Ursachen von Meningitis, einschliesslich Streptococcus pneumoniae, Neisseria meningitidis und Haemophilus influenzae. Es ist wichtig, gute Hygienepraktiken einzuhalten, wie regelmässiges Händewaschen, und engen Kontakt mit Personen zu vermeiden, die eine Infektion haben.

Arten von Meningitis

Es gibt verschiedene Arten von Meningitis, die aufgrund der Ursache der Infektion klassifiziert werden. Bakterielle Meningitis wird durch Bakterien verursacht, während virale Meningitis durch Viren verursacht wird. Eine andere Form von Meningitis, die aseptische Meningitis, wird durch eine Entzündung der Hirnhäute verursacht, die nicht durch Bakterien oder Viren verursacht wird.

Unterschied zwischen bakterieller und viraler Meningitis

Der Hauptunterschied zwischen bakterieller und viraler Meningitis liegt in der Ursache der Infektion und der Schwere der Erkrankung. Bakterielle Meningitis ist in der Regel schwerwiegender als virale Meningitis und erfordert eine sofortige Behandlung mit Antibiotika. Virale Meningitis ist in der Regel weniger schwerwiegend und heilt oft von selbst innerhalb von einigen Tagen bis Wochen.

Risikofaktoren für Meningitis

Einige Faktoren können das Risiko einer Meningitis-Infektion erhöhen, einschliesslich eines geschwächten Immunsystems, einer Exposition gegenüber Personen mit einer Infektion, einer schlechten Hygiene und einer Reise in Länder, in denen Meningitis häufig vorkommt.

Langzeitfolgen von Meningitis

Meningitis kann langfristige Folgen haben, insbesondere bei Personen, die schwere Infektionen hatten oder bei denen die Diagnose und Behandlung verzögert wurde. Zu den möglichen Langzeitfolgen gehören Hörverlust, Krampfanfälle, Lernschwierigkeiten, Gedächtnisprobleme und motorische Beeinträchtigungen.

Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

Es ist wichtig, einen Arzt aufzusuchen, wenn Sie Symptome von Meningitis haben oder vermuten, dass Sie einer Infektion ausgesetzt waren. Eine schnelle Diagnose und Behandlung kann dazu beitragen, Komplikationen und Langzeitfolgen zu vermeiden.

Welcher Arzt bei Meningitis?

Wenn der Verdacht auf eine Meningitis besteht, sollte umgehend eine Ärztin oder ein Arzt aufgesucht werden. In der Regel wird zunächst eine Hausärztin oder ein Hausarzt bzw. eine Notärztin oder ein Notarzt hinzugezogen, die oder der eine erste Einschätzung vornehmen kann. 

Je nach Schweregrad und Symptomen kann es jedoch notwendig sein, sich in eine Klinik oder eine spezialisierte Einrichtung für Infektionskrankheiten zu begeben. Dort kann dann eine Neurologin oder ein Neurologe, eine Internistin oder ein Internist oder eine Infektiologin oder ein Infektiologe weitere Untersuchungen und Behandlungen durchführen. 

In jedem Fall ist eine schnelle und gründliche Diagnostik sowie eine rasche Therapieeinleitung wichtig, um schwere Folgeschäden zu vermeiden.

Meningitis bei Kindern

Meningitis tritt häufiger bei Kindern unter fünf Jahren auf. Die Symptome bei Kindern können unspezifisch sein, und es ist wichtig, schnell einen Arzt aufzusuchen, wenn Sie vermuten, dass Ihr Kind an Meningitis erkrankt sein könnte.

Meningitis bei Erwachsenen

Meningitis kann bei Erwachsenen jeden Alters auftreten, und die Symptome können von Person zu Person unterschiedlich sein. Die häufigsten Symptome bei Erwachsenen sind Fieber, Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit und Lichtempfindlichkeit. Es ist wichtig, schnell einen Arzt aufzusuchen, wenn Sie Symptome von Meningitis haben oder vermuten, dass Sie einer Infektion ausgesetzt waren.

Meningitis und Schwangerschaft

Meningitis kann während der Schwangerschaft auftreten und kann für die werdende Mutter und das ungeborene Kind gefährlich sein. Schwangere Frauen haben ein höheres Risiko für bakterielle Meningitis, insbesondere während des dritten Trimesters. Es ist wichtig, sofort einen Arzt aufzusuchen, wenn Sie während der Schwangerschaft Symptome von Meningitis haben.

Meningitis Impfung

Impfstoffe sind ein wichtiger Bestandteil der Prävention von Meningitis. Es gibt Impfstoffe gegen einige der häufigsten Ursachen von Meningitis, einschliesslich Streptococcus pneumoniae, Neisseria meningitidis und Haemophilus influenzae. Impfungen können das Risiko einer Infektion zu verringern.

Zusammenfassung

Meningitis ist eine Entzündung der Hirnhäute, die durch eine Infektion verursacht wird. Die Symptome können von Person zu Person unterschiedlich sein. Häufig kommt es zu Fieber, Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit bzw. Nackenschmerzen und Lichtempfindlichkeit. Bakterielle Meningitis ist in der Regel schwerwiegender als virale Meningitis und erfordert eine sofortige Behandlung mit Antibiotika. Eine Meningitis (Hirnhautentzündung) ist ein medizinischer Notfall.
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NACKENSCHMERZEN

100 UNTERSCHIEDLICHE URSACHEN.
Die Geschichte einer Patientin.
Autor

Philipp Moser

Diplomierter Physiotherapeut FH, seit 2000
Diplomierter Manualtherapeut
Diplomierter Triggerpunkt-Therapeut
Diplomierter Dry Needling Therapeut
Diplomierter Sportphysiotherapeut

Disclaimer

Haftungsausschluss: Die Informationen in diesem Artikel dienen ausschliesslich zu Informationszwecken und sollten nicht als Ersatz für professionelle medizinische Beratung oder Behandlung verwendet werden. Die Physiotherapie Kleinbasel übernimmt keine Garantie für die Vollständigkeit, Richtigkeit oder Aktualität der bereitgestellten Informationen. Jegliche Handlungen, die auf der Grundlage der in diesem Artikel bereitgestellten Informationen durchgeführt werden, erfolgen auf eigenes Risiko. In jedem Fall sollten Sie vor der Durchführung von Massnahmen im Zusammenhang mit Ihrer Gesundheit immer eine qualifizierte Ärztin oder einen qualifizierten Arzt konsultieren.

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