Inkontinenz
(Blasenschwäche)

Inkontinenz (Blasenschwäche) - was ist das?

Inkontinenz (Blasenschwäche) bezeichnet den unwillkürlichen Verlust von Urin (Urininkontinenz) oder Stuhl (Stuhlinkontinenz). Eine Fehlfunktion  des Beckenbodens spielt dabei oft eine zentrale Rolle. Inkontinenz ist ein weit verbreitetes Problem, das viele Menschen betrifft. Betroffen sind sowohl Frauen als auch Männer. In vielen Fällen kann Inkontinenz behandelt oder zumindest gelindert werden.
Inkontinenz Physiotherapie Basel
Inkontinenz: Betroffen sind Frauen und Männer!

Schnellinfo

Behandlung: Konservativ (je nach Befund Operation ev. nötig)
Ärztin/Arzt: Hausärztin bzw. Hausarzt; Gynäkologin bzw. Gynäkologe, Urologin bzw. Urologe
Physiotherapie: ja
Notfall: in der Regel nein

Wer ist von Inkontinenz betroffen?

Inkontinenz kann Menschen jeden Alters betreffen, doch es tritt häufiger bei älteren Menschen auf. Frauen sind aufgrund der anatomischen Unterschiede im Beckenbereich anfälliger für Inkontinenz als Männer. Schwangerschaft, Geburt und Menopause können ebenfalls das Risiko einer Inkontinenz erhöhen.

Welche Arten von Inkontinenz gibt es?

Es gibt verschiedene Arten von Inkontinenz:
Dranginkontinenz (Urgeinkontinenz): es kommt zu einem plötzlich auftretenden starken Harndrang mit Urinverlust.
Belastungsinkontinenz (Stressinkontinenz): es kommt zum unwillkürlichen Harnverlust bei körperlicher Aktivität, Husten oder Niesen.
Überlaufinkontinenz: es handelt sich um eine Blasenentleerungsstörung, wobei es bei einer maximal gefüllten Blase zum unwillkürlichen Abgang kleiner Urinmengen (Tröpfchen) kommt.
Reflexinkontinenz: die Übertragung der Nervenimpulse vom Gehirn zur Muskulatur der Blase sind gestört. Der häufigste Grund dafür ist eine Querschnittslähmung. Die Muskulatur reagiert auf die gestörte Signalübertragung mit einer Kontraktion bzw. zieht sich zusammen. So kann es zu einem unwillkürlichen Urinverlust kommen.

Ursachen

Inkontinenz kann durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht werden, einschliesslich Verletzungen des Nervensystems, Hormonveränderungen, Dysfunktionen der Muskulatur des Beckenbodens (Schwäche (Hypotonus) oder Verspannung (Hypertonus)) oder Schädigung des Beckenbodens, bestimmte Medikamente oder Erkrankungen wie Diabetes, Multiple Sklerose oder Parkinson.
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Der Beckenboden spielt eine wichtige Rolle bei Inkontinenz

Welcher Arzt bei Inkontinenz?

Eine Urologin bzw. Urologe oder eine Gynäkologin bzw. Gynäkologe ist in der Regel der richtige Ansprechpartner bei Verdacht auf Inkontinenz. Diese Fachärzte haben spezielle Kenntnisse und Erfahrungen in der Diagnose und Behandlung von Inkontinenz.
Eine frühzeitige physiotherapeutische Intervention kann dazu beitragen, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und die Lebensqualität des Patienten zu verbessern.

Behandlung

Die Behandlung von Inkontinenz hängt von der Art und Ursache der Inkontinenz ab. Behandlungsmöglichkeiten können von einfachen Änderungen des Lebensstils bis hin zu Physiotherapie (Beckenbodentherapie), Medikamenten und Operationen reichen.

Physiotherapie bei Inkontinenz

Physiotherapie (Beckenbodentherapie) kann ein wichtiger Bestandteil der Behandlung von Inkontinenz sein. Bei der Beckenbodenrehabilitation werden durch eine speziell ausgebildete Physiotherapeutin oder einen ausgebildeten Physiotherapeuten Übungen instruiert, um die Muskulatur des Beckenbodens zu kräftigen oder zu entspannen. Ziel ist es die Kontrolle über die Blase (oder den Darm) zu verbessern.

Was ist der Unterschied zwischen Inkontinenz und Blasenschwäche?

In der Regel werden die Begriffe Inkontinenz und Blasenschwäche synonym verwendet und haben somit keine Unterschiede in ihrer Bedeutung. Harninkontinenz ist der medizinische Fachausdruck, während Blasenschwäche eher in der Umgangssprache gebräuchlich ist.

Fazit

Inkontinenz kann ein belastendes Problem sein, das jedoch in vielen Fällen behandelt oder gelindert werden kann. Die Diagnose und Behandlung erfordert eine genaue Untersuchung durch eine erfahrene Ärztin oder einen erfahrenen Arzt. So können die Ursachen der Inkontinenz identifiziert und die besten Behandlungsmöglichkeiten empfohlen werden.
Physiotherapie (Beckenbodenrehabilitation) kann in vielen Fällen eine wirksame Methode sein, um Inkontinenz zu behandeln oder zu lindern. Mit der richtigen Behandlung und Lebensstiländerungen können Menschen mit Inkontinenz ein erfülltes Leben führen und ihre Lebensqualität verbessern.
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Autor

André Klumpp

Diplomierter Physiotherapeut seit 2001
Diplomierter Beckenboden-Therapeut (für Mann & Frau)

Disclaimer

Haftungsausschluss: Die Informationen in diesem Artikel dienen ausschliesslich zu Informationszwecken und sollten nicht als Ersatz für professionelle medizinische Beratung oder Behandlung verwendet werden. Die Physiotherapie Kleinbasel übernimmt keine Garantie für die Vollständigkeit, Richtigkeit oder Aktualität der bereitgestellten Informationen. Jegliche Handlungen, die auf der Grundlage der in diesem Artikel bereitgestellten Informationen durchgeführt werden, erfolgen auf eigenes Risiko. In jedem Fall sollten Sie vor der Durchführung von Massnahmen im Zusammenhang mit Ihrer Gesundheit immer eine qualifizierte Ärztin oder einen qualifizierten Arzt konsultieren.

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